Artikel von Werner Hamacher, systemkonzept, in Betriebliche Prävention 1-2/2021 und sicher ist sicher 9-10/2020.

Der zweiteilige Artikel befasst sich und diskutiert vor allem folgende Themen:

Im Zeitalter der digitalen Transformation verändern sich die homogenen Sichtweisen auf Arbeit, Arbeitsbedingungen. Hierarchische Unternehmensstrukturen werden abgebaut und das Führungsverständnis wandelt sich stark (z. B. durch die Notwendigkeit auf Distanz zu führen). In der Summe der Betrieb nimmt die technische Perspektive ab, während die Anforderungen an Arbeit und die Beschäftigten diverser werden. Dies erfordert auch vom Arbeitsschutz eine neue Ausrichtung hin zu einem umfassenden Ansatz für Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit. Die Ausrichtung des Arbeitsschutzes war bisher eher korrigierend als präventiv. Der Arbeitsschutz muss sich neu ausrichten auf das physische, psychische und soziale Wohlbefinden bei der Arbeit und die daraus abzuleitende umfassende Gestaltung von Arbeit im digitalen Zeitalter. Entsprechend verändern sich auch Aufgaben und Rolle der Sifa, und die Anforderungen an die Ausbildung. Hierzu wurde ein neues Sifa-Kompetenz-Profil entwickelt, das deutlich mehr Gewicht auf die fachübergreifenden Kompetenzen legt und Grundlage für die in den letzten Jahren erfolgte Neugestaltung der Sifa-Ausbildung ist. Der Fokus der neuen Ausbildung liegt auf zwei Ebenen: Dem kompetenz- und handlungsorientierten Lernen mit einem hohen praktischen Bezug und der inhaltlichen Neuausrichtung. Letztere betrifft die instrumentelle Erweiterung der Beurteilung der Arbeitsbedingungen auf alle Umstände von Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit, die umfassende Gestaltung von Arbeit hinsichtlich menschengerechter, belastungsoptimierter Gestaltung, Risikominimierung und Stärkung der gesundheitlichen Ressourcen und die Ausrichtung des Arbeitsschutzmanagements am Grundverständnis der ISO 45001 und seine Verbindung mit der Präventionskultur.

Für die Zukunft eines wirkungsvollen Sifa-Handelns werden einige Weiterentwicklungen diskutiert:

• Vorantreiben des Paradigmenwechsels weg von der bislang bestimmenden Technikperspektive hinzu Arbeits- und Organisationsgestaltung und Personalentwicklung zur Gesundheitskompetenz
• Anpassung des irreführenden Etiketts „Fachkraft für Arbeitssicherheit“ hin zu einem umfassenden Unterstützer und Berater zu Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit
• Ausweitung der im ASiG geforderten Basisqualifikationen auf andere Berufsgruppen auf Basis des neuen „Sifa-Kompetenzprofils“
• Die ständige Weiterentwicklung des Sifa-Kompetenzprofils entsprechend der schnellen Entwicklung von Arbeit und Gesellschaft
• Kompetenzorientierte Systematisierung der Fortbildung der aktiven Sifas

Bibliographie:

Hamacher, Werner: Weiterentwicklung des Arbeitsschutzes – Weiterentwicklung der Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit.

In: Betriebliche Prävention. 01.21 (Teil 1), S, 32-35 und 02.21 (Teil 2). Jahrgang 2021

Und

Hamacher, Werner: Weiterentwicklung des Arbeitsschutzes – Weiterentwicklung der Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit.

In: Sicher ist sicher. 71. Jahrgang, 9.20 (Teil 1), S. 394-397 und 10.20 (Teil 2), S.445-450