Effektivität und Effizienz der betriebsärztlichen Betreuung in Klein- und Mittelbetrieben
Unterschiedliche alternative Modelle betriebsärztlicher Betreuung von Kleinbetrieben wurden bezüglich der Erfüllung der Anforderungen des ASiG analysiert. Als Bewertungsmaßstab wurde ein zeitgemäßes Aufgabenprofil und Rollenverständnis des Betriebsarztes, zu beachtende Rahmenbedingungen, Freiheitsgrade für das Tätigwerden des Betriebsarztes u. a. m. definiert. Das Anliegen bestand darin, das Chancenpotenzial eines jeden Modells für eine effektive und effiziente betriebsärztliche Betreuung zu ermitteln und zu beurteilen. Für acht solcher Modelle sind qualitative Erhebungen durchgeführt worden. Es wurden jeweils die Modelle differenziert beschrieben, ihre Ziele und Rahmenbedingungen, im Modell etablierte Strukturen und Abläufe sowie genutzte Instrumente charakterisiert. Hierauf aufbauend fanden mit Betriebsärzten, die im Modell tätig sind, leitfadengestützte Interviews statt. In jeweils zehn Kleinbetrieben pro Modell sind Fallstudien erstellt. Sie stützen sich auf Leitfadengespräche mit den Unternehmern, Führungskräften, Beschäftigten, auch der ggf. im Unternehmen tätigen Fachkraft für Arbeitssicherheit. Es wurden Interviews mit ca. 30 Betriebsärzten und mehr als 100 Betriebsinhabern kleiner Unternehmen geführt.
Für die acht Modelle sind auf der Grundlage dieser Erhebungen und Fallstudien die Chancen für das Handeln der Betriebsärzte zur Umsetzung der Anforderungen des ASiG beurteilt worden. Soweit vergleichbare regelbetreute Betriebe vorhanden waren, wurden auch für die Regelbetreuung Fallstudien erstellt und eine vergleichende Bewertung mit dem entsprechenden alternativen Betreuungsmodell vorgenommen.
In Verallgemeinerung der Chancenbewertung der einzelnen analysierten Modelle sind Schlussfolgerungen als Leitlinien entstanden, die Ansprüche an die Ausgestaltung und Weiterentwicklung alternativer Modelle definieren. So kann ein Rahmenkonzept entstehen, in dessen Grenzen eine differenzierte Ausgestaltung möglich ist.